
Synchroballistische Fotografie
Ich habe eine Kleinbildkamera so umgebaut, dass sie anstelle des serienmäßigen Metallamellenverschlusses über einen Schlitzverschluss verfügt. Mithilfe eines Motordrives wird das analoge Filmmaterial mit konstanter Geschwindigkeit am Verschluss vorbeigezogen und dabei belichtet. Da die Kamera auf einem Stativ fixiert ist, bleibt der Bildausschnitt stets gleich – nur das sich bewegende Motiv verändert sich. Auf diese Weise entsteht ein streifenartiger Hintergrund, während die Bewegung des Sujets deutlich sichtbar wird.
Diese Form der Fotografie fand unter anderem Anwendung in der Leichtathletik („Zielfotografie“) sowie in der ballistischen Forschung („Trudeln von Geschossen“).
Spannende visuelle Effekte ergeben sich auch, wenn auf ein Stativ verzichtet und der Film manuell weitertransportiert wird – so entstehen bewusst erzeugte Deformationen. Bekannt auch von dem Fotokünstler Martin Liebscher.